Jahrgangsbeschreibungen
Mit den Reben leben
Christian Prickler | Weingut Prickler | Lutzmannsburg
Nach Trockenheit, viel Regen, Kälte und Hagel kam endlich die Sonne! Durchmischt zeigte sich das Jahr 2021 und durch die langanhaltende Kälte im Frühling etwa 3 Wochen entwicklungsverzögert. Daher startete auch die Ernte etwas später als in den Vorjahren. Durch die abwechslungsreiche Wetterlage konnten die Trauben, bedingt durch den wunderschönen Spätsommer/Frühherbst besonders lange reifen und erfreuen uns nun mild und fruchtig mit hoher Qualität und Extraktsüße.
Trotz der schwierigen Wetterbedingungen konnte eine hervorragende Qualität geerntet werden, die Weinfreunde noch viele Jahre genießen können.
Horst Gager | Weingut Gager | Deutschkreutz
Durch den verspäteten Austrieb und Spätfrost Ende April in tieferen Lagen verzeichneten wir Schäden je nach Lage 30%-70%. Durch die verspätete Blüte wussten wir, dass es keine Frühe Ernte geben wird.
Es folgt ein warmer Sommer mit kühlen Nächten – Ende Juli Hagel (leider in Toplagen des alten Weingebirges) Schäden je nach Lage 30% bis 70%. Es blieb im Jahr 2021 fast keine Lage unbeschadet. Die Lagen, die nicht vom Frost betroffen waren, bekamen dann im Sommer leider einen Hagelschaden. Die Beeren waren durch den verzögerten Austrieb und späteren Blüte noch grün und somit brachte der Hagel zwar einen Mengenverlust, aber Gott sei Dank nur einen geringen Qualitätsverlust.
Die Reife im August ging dann flott dahin, da wir keine große Hitze hatten und somit die Photosynthese gut arbeiten konnte. Auch die Niederschläge waren eigentlich ok und kamen noch zum richtigen Zeitpunkt. Mit der Ernte haben wir am 26. Sept. begonnen und nach 3 Wochen am 14. Okt. beendet.
Qualität: Der Jahrgang 2021 ist tiefdunkel, durch den hohen Zuckergehalt – kräftiger Alkohol, stoffiges Tanningerüst und gute Struktur durch die relativ hohe Säure.
Ich denke, die Säure ist dem Hagel geschuldet, da nach dem Hagelschaden der Rebstock seinen Eigenschutz einnimmt und dadurch in der Entwicklung zögerlich ist.
Alles in allem ist der Jahrgang 2021 kein Jahrhundertjahrgang, aber er kann sich sicher mit Jahrgang 2013, 2016 und 2018 gut matchen.
Patrik Bayer | In Signo Lionis | Neckenmarkt
In Neckenmarkt haben Frost und Hagel die Erntemengen erheblich reduziert. Der ansonsten günstige Witterungsverlauf führte zu hoher physiologischer Reife, aber auf Grund eines kühlen und feuchten Augusts zu keiner Überreife der Trauben.
Das Ergebnis sind Jungweine mit brillanter Frucht, viel Substanz ohne überfordender Opulenz und bei Rotweinen mit einer zupackenden aber reifen Tanninstruktur.
Pia Strehn | Weingut Strehn | Deutschkreutz
Für uns war der 2021er der Forrest Gump unter den Weinjahren … ein echter Langstreckenläufer 😉.
Es war sehr lange kühl und regnerisch, bis Ende September dann alles in Form gekommen ist. Nun sind die ersten Weine dieses großartigen Jahrgangs in der Flasche 😊 und zeichnen sich durch eine ausgeprägte Frucht, schöne Dichte und eine frische Säurestruktur aus. Perfekt für eine lange Lagerung!
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